Die AS 6000 war die größte und beste HiFi-Tonbandmaschine, die ASC je produziert hat. Sie konnte alles, was ihre kleine Schwester AS 5000 vermochte, nur besser und dazu noch einiges mehr. Als sie im Sommer 1977 auf den HiFi-Markt kam, war sie eine der leistungsfähigsten und modernsten Tonbandmaschinen. Dies belegen eine Vielzahl von Tests namhafter HiFi-Zeitschriften. Das digitalanzeigende Zählwerk (standardmäßig Meter messend) war wie die ausgefuchste, elektronische Bandzugregelung damals eine Sensation.
Es gab sie als Viertelspurmaschine (AS 6004) und in einer Halbspurausführung (AS 6002). Zudem wurden die Geräte in einer langsamen Version mit den Bandgeschwindigkeiten 4,75, 9,5 und 19 cm/s angeboten und in einer Schnellen mit 9,5, 19 und 38 cm/s. Unterscheiden kann man diese Geschwindigkeitsversionen äußerlich nur durch einen Blick auf die Frontblendenbeschriftung. Elektronisch gibt es da schon mehr Unterschiede (Tonköpfe, Platinen, ...). Siehe auch: AS 6000/4,75 – AS 6000/38: Ein Kurzvergleich. Alle Maschinen hatten natürlich drei Motoren und nahmen die großen 26,5er-Spulen.
Einzigartig war die bombensichere Befestigung der Spulen auf den Dreizacktellern – per Verschraubung! Diese sind kurioser Weise auf den frühen Produktfotos nicht zu sehen. Stattdessen erkennt man dort die Braunschen Dreizackverriegelungen.
Dem Vernehmen nach soll die große ASC bereits 1974/75 in der Planung gewesen sein. Möglicherweise haben nicht nur technische Probleme dazu geführt, dass die 6000er dann erst 1977 auf den Markt gebracht wurde.
Als Entwicklungsbasis werden Erfahrungen mit der AS 5000 gedient haben. Man gewinnt den Eindruck, dass ASC aus dem 5000er-Konzept, das Allerletzte herauskitzeln wollte. Dazu musste allerdings Einiges komplett neuentwickelt werden. Man denke nur an die elektronische Laufwerkssteuerung per ICs.
ASC entwickelte die AS 6000 von 1977 bis etwa 1984 kontinuierlich weiter. Man kann grob folgende Modellphasen unterscheiden:
Auf Basis vorliegender Seriennummern vermute ich, dass von der AS 6000 von 1977 bis 1987 weniger 7000 Stück produziert worden sind. Die höchste mir bekannte Seriennummer lautet: 606948.
Eine Übersicht der verschiedenen AS 6000-Modelle habe ich in meinem Bericht: „Eine schwarze Kiste – in sechszehn Variationen“ für Sie vorbereitet
Speziell die Halbspur-Highspeedversion, die gerne auch dem semiprofessionellen Lager zugerechnet wurde, bot in den nachfolgenden Jahren noch weiteres Ausbaupotential in Richtung Studiotauglichkeit (Studioentzerrung, symmetrische Anschlüsse, Echtzeitzählwerk) und führte zur Produktion von Sondermodellen ab 1981.
Aber auch im Rahmen der normalen Weiterentwicklung (Modellpflege) wurden Bauteile gleich mehrfach verbessert. Die Laufwerkslogikplatine z. B. ist mir in drei Layoutversionen bekannt.
Für die 6000er gab es viel Zubehör und wie ASC es nannte: „Sonderbausteine“. Wie die Zubehörliste weiter unten zeigt, war fast alles möglich, wenn man das nötige Kleingeld hatte.
Wie in einer Mitteilung vom Frühjahr 1981 der ASC-Geschäftsleitung an Ihre Geschäftspartner zu lesen ist, waren lagermäßig die neu entwicklelten 6000er-Modellvarianten SE, SC und ST erhältlich. Während die SE nun auch CCIR-entzerrt aufnehmen konnte (CCIR-Wiedergabe können alle 6000er serienmäßig), hatte die SC als Besonderheit ein Echtzeitzählwerk an Bord. Beide Profifeatures von SE und SC vereint gab es dann in der deutlich teureren ST-Version.
Die produzierten Stückzahlen dieser Sondermodelle dürften sich – in Anbetracht der Gesamtstückzahl und der Zielgruppe – (maximal) im dreistelligen Bereich bewegt haben. Weniger als 100 hergestellte Geräte für einzelne Ausführungen würden mich auch nicht verwundern.
Weiteres zu den Sondermodellen können Sie unter „AS 6000 SC, SE, ST, SM: Die besonderen Vier mit Studioambitionen“ erfahren.
1979 für eine AS 6002: etwa 2300,- DM
1981 für eine AS 6002 S/38: etwa 2650,- DM
1981 für eine AS 6002 SC: etwa 3200,- DM
1981 für eine AS 6002 SE: etwa 2950,- DM
1982 für eine AS 6002 ST: etwa 3550,- DM
1984 für eine AS 6002 S/38: etwa 2750,- DM
1985 für eine AS 6002 S: etwa 2900,- DM (ASC-Preisempfehlung)